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Omnichannel-Marketing mit personalisiertem Content

Ralf Scharnhorst | 24.06.2025 11:00
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<p>Kunden erwarten heute kanal&uuml;bergreifend eine <strong>einheitliche Ansprache</strong>. Das Schlagwort lautet <strong>Omnichannel-Personalisierung</strong>: Egal ob jemand auf der Website surft, eine App nutzt, eine Filiale besucht oder mit dem Kundendienst telefoniert &ndash; die Interaktionen sollten aufeinander abgestimmt und konsistent personalisiert sein. F&uuml;r 2024 ist dies ein zentrales Gebot. Besonders im B2B mit l&auml;ngeren Kaufprozessen ist es wichtig, Entscheider <strong>zur richtigen Zeit mit der richtigen Botschaft &uuml;ber den bevorzugten Kanal</strong> zu erreichen. Ob im B&uuml;ro per E-Mail, abends auf LinkedIn oder live auf einer Messe &ndash; die Kommunikation muss auf die Bed&uuml;rfnisse und Vorlieben der Kunden abgestimmt sein, um eine individuelle, optimale Erfahrung entlang des Verkaufsprozesses zu kreieren.</p>
<p>Praktisch hei&szlig;t das zum Beispiel: Erkennt das System, dass ein Kunde ungern telefoniert, aber E-Mails aktiv liest, dann werden vorzugsweise personalisierte E-Mails und vielleicht ein direkt zugeschnittenes Self-Service-Portal angeboten, statt st&auml;ndig zum Telefonvertrieb zu dr&auml;ngen. <strong>Kanalpr&auml;ferenzen</strong> flie&szlig;en also in die Personalisierung ein. Ebenso sollten Informationen aus einem Kanal im n&auml;chsten verf&uuml;gbar sein &ndash; ein oft genanntes Beispiel: Eine Kundin legt im Online-Shop Artikel in den Warenkorb und geht dann ins Gesch&auml;ft; der Verk&auml;ufer vor Ort kann (mit Zustimmung) einsehen, was im Warenkorb liegt, und pers&ouml;nlich beraten. Dieses Verschmelzen der Kan&auml;le erfordert im Hintergrund die erw&auml;hnte <strong>Datenintegration</strong> (CDP/CRM).</p>
<p>Doch die Palette der Touchpoints hat sich im stark erweitert: <strong>SMS und Messenger</strong> (z.B. WhatsApp-Newsletter) erm&ouml;glichen hoch pers&ouml;nliche, kurze Impulse direkt aufs Smartphone. <strong>Push-Benachrichtigungen</strong> in mobilen Apps sprechen Nutzer im passenden Moment an (etwa standortbasiert, wenn jemand in der N&auml;he eines Gesch&auml;fts ist). <strong>Personalisierte Websites</strong> zeigen je nach Besucherprofil unterschiedliche Inhalte in Echtzeit an (Produktvorschl&auml;ge, personalisierte Landingpages etc.). Selbst <strong>Digital-Out-of-Home (digitale Au&szlig;enwerbung)</strong> l&auml;sst sich heute personalisieren, z.B. indem KI den Kontext (Standort, Uhrzeit, Zielgruppenprofil der vorbeigehenden Personen) ber&uuml;cksichtigt und passende Botschaften auf Displays ausspielt. B2C-Vorreiter setzen zudem auf <strong>Chatbots und Conversational Commerce</strong>: KI-gest&uuml;tzte Assistenten auf Websites oder in Messenger-Apps, die individuell auf Kundenanliegen reagieren und z.B. personalisierte Produktberatung bieten. Wichtig ist, dass <strong>alle Kan&auml;le orchestriert</strong> werden &ndash; der Kunde soll kanal&uuml;bergreifend wiedererkannt werden und nahtlos weitergef&uuml;hrt werden.</p>
<p>Omnichannel-Personalisierung bedeutet, eine <strong>&bdquo;channel-lose&ldquo; Erfahrung</strong> zu schaffen &ndash; der Kunde soll gar nicht mehr sp&uuml;ren, dass er zwischen Kan&auml;len wechselt. KI kann Daten aus allen Kan&auml;len integrieren, um eine wirklich nahtlose Journey zu erm&ouml;glichen. Ein Beispiel ist <strong>Sephora</strong>: Der Beauty-H&auml;ndler bietet eine App an, die das Offline- und Online-Erlebnis verbindet. In der App sieht der Kunde u.a. fr&uuml;here K&auml;ufe und im Laden getestete Produkte, erh&auml;lt darauf basierend Empfehlungen und kann nahtlos weitere Produkte finden. So wird die <strong>Instore-Erfahrung personalisiert</strong> durch Online-Daten &ndash; und umgekehrt.</p>
<p>Die Konsistenz &uuml;ber Kan&auml;le hinweg ist auch f&uuml;r die Markenwahrnehmung wichtig: Hyperpersonalisierung bleibt nur dann effektiv, wenn sie <strong>&uuml;ber alle Kan&auml;le konsistent</strong> bleibt und eine ganzheitliche Customer Journey kreiert. Inkonsistente Botschaften (z.B. widerspr&uuml;chliche Angebote in E-Mail vs. Webseite) verwirren den Kunden und schm&auml;lern den Erfolg. Daher investieren Unternehmen in <strong>Journey Orchestration Tools</strong>, die einen Kunden durch Sequenzen von Touchpoints leiten, abh&auml;ngig von seinem Verhalten. Der Trend geht zur <strong>zentrale Steuerung der Customer Journey</strong> mit personalisiertem Content &ndash; teils auch als Reaktion auf Datenschutz (wenn Retargeting einschr&auml;nkt wird, wird das eigene Omnichannel-Erlebnis umso wichtiger).</p>
<p>Gerade im Handel oder Tourismus zahlt sich dies aus: Der Kunde, der online recherchiert, im Laden kauft und per E-Mail betreut wird, erh&auml;lt eine durchg&auml;ngige Story &ndash; <strong>Personalisierung als roter Faden</strong> &uuml;ber alle Touchpoints. F&uuml;r das Unternehmen bedeutet Omnichannel-Ansatz jedoch, dass Backend-Systeme (CRM, E-Commerce, Kampagnen-Tools) eng integriert sein m&uuml;ssen und Echtzeitsynchronisation beherrschen. Nur dann kann z.B. ein Kauf in der Filiale sofort eine &Auml;nderung im Kundenprofil bewirken, die wiederum den n&auml;chsten digitalen Touchpoint beeinflusst. Erfolgreiche B2C-Personaliserer haben diese Infrastruktur etabliert und k&ouml;nnen so <strong>Kundenerlebnisse kanal&uuml;bergreifend personalisieren</strong>, was einen erheblichen Vorsprung gegen&uuml;ber weniger vernetzten Mitbewerbern verschafft.</p>
<p>Zusammenfassend l&auml;sst sich sagen: Omnichannel-Personalisierung ist die K&ouml;nigsdisziplin, denn sie erfordert ein Synchronisieren aller vorher genannten Aspekte (Daten, Systeme, Inhalte) &ndash; wer sie beherrscht, liefert ein Kundenerlebnis, das heute als Benchmark dient.</p>