Trotz globaler Lieferprobleme: Tipps für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft
Die Covid-19-Pandemie hat Lieferketten weltweit unterbrochen und den globalen Warenfluss in eine handfeste Krise gestürzt. Als Folge sind die Transportkosten enorm gestiegen. In Kombination mit dem Arbeitskräftemangel, überlasteten Häfen und gesunkenen Kapazitäten in den Logistiksystemen hat sich ein ziemlicher Sturm über dem Handel zusammengebraut.
Ungeachtet dessen steht - wie jedes Jahr - das wichtigste Saisongeschäft des Onlinehandels vor der Tür, das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft. Und bereits 2020 gaben 33 % der deutschen Verbraucher an, künftig „mehr Weihnachtseinkäufe online tätigen zu wollen“. Diese Zahl ist angesichts des veränderten Verbraucherverhaltens während Corona seitdem weiter gestiegen. Deshalb ist es besonders wichtig, spätestens jetzt das Weihnachtsgeschäft auch auf Online-Marktplätzen vorzubereiten.
Damit können eCommerce-Verantwortliche sofort beginnen. Wie? Zum Beispiel, indem sie Bestandsmengen analysieren, Produkt-Content optimieren oder Preisstrategien einer Prüfung unterziehen.
Warenbestand analysieren und Ausweichprodukte finden
Sich ein Bild vom bestehenden Warenbestand zu verschaffen, ist ein erster wichtiger Schritt. Welche Mengen sollten offline sowie online Shops beispielsweise zur Cyber Week Ende November vorrätig haben? Hilfreich ist dabei ein Blick auf die vergangene Saison. Werden Bestseller aus früheren Jahren auch dieses Mal in ausreichender Menge lieferbar sein? Und falls nicht: Auf welche Artikel werden interessierte Verbraucher am ehesten ausweichen? Diese Produkte sollten so bald wie möglich für den Verkauf optimiert werden.
Einige Marktplätze bieten inzwischen an, Kunden zu informieren, sobald ein gesuchtes, aber nicht lieferbares Produkt wieder vorrätig ist. Idealerweise machen Händler dieses Jahr auch von diesem praktischen Feature Gebrauch. Kunden wissen so schneller, ob es sich lohnt, zu warten. Oder ob sie nach Alternativen im Warenkorb Ausschau halten sollten.
Auch gilt es, die Konkurrenz intensiv zu beobachten. Können Ihre Mitbewerber derzeit alle Produkte liefern? Ist das nicht der Fall, haben Sie die Chance, mit entsprechend optimierten Produkten den Verkauf anzukurbeln.
Produkt-Content optimieren und richtige Produktkategorie finden
Content-Optimierung verfolgt immer zwei Ziele: Zum einen hilft sie, mehr Traffic auf die Produktangebote zu bringen. Zum anderen verfügen Kunden dank optimierter Inhalte so über alle Informationen, die sie brauchen.
Auf Amazon beispielsweise kann mit einem korrekten Keyword für den Artikeltyp („Item Type Keyword“) sichergestellt werden, dass jedes Produkt richtig kategorisiert wird. Amazon stellt zu diesen Artikeltypen eine Klassifikationsliste bereit. So finden Kunden, die kategoriebasiert suchen, Produkte besser und schneller.
Darüber hinaus können Händler auch eine Liste von Suchbegriffen (zusätzlich zu den im Angebot selbst enthaltenen) bereitstellen, die hilft, noch mehr Traffic für Ihre Angebote zu generieren. Jeder Marktplatz hat hier eigene Best Practices und Empfehlungen.
Preisstrategien überprüfen und Margen kontrollieren
Weltweit steigen derzeit die Lieferkosten. So ist etwa der Warentransport von Asien zur amerikanischen Westküste laut CNBC zuletzt um 145 % gestiegen. Höchste Zeit also, einmal genau zu prüfen, wie profitabel die eigenen Produkte eigentlich noch sind – und wie sich die Lieferkosten auf die Margen auswirken.
Arbeiten Shopbetreiber mit Repricing-Tools, empfehlen wir, den für die Produkte festgelegten Mindestpreis zu checken. So können die Händler sichergehen, dass der Preis bei steigenden Transportkosten nicht zu niedrig ausfällt. Bei der Gelegenheit kann man übrigens auch gleich die Promo-Strategien für die Weihnachtssaison optimieren: Lieferverzögerungen (und erhöhte Transportkosten) werden voraussichtlich auch Anfang 2022 noch ein Thema sein.
Allen Beeinträchtigungen durch Covid-19 zum Trotz prognostiziert eMarketer für das diesjährige Weihnachtsgeschäft in den USA beispielsweise ein E-Commerce-Umsatzwachstum um 11,3 % im Vergleich zum Vorjahr – auf insgesamt 207 Milliarden US-Dollar. Deshalb ist es besonders wichtig, spätestens jetzt mit den Vorbereitungen zu beginnen.