print logo

Fragen und Antworten zu Marketing Automation

Wie lässt sich ein schlüssiges Konstrukt aus automatisiert versendeten E-Mails realisieren? Worauf sollte man besonders achten?
Kai Warstat | 04.11.2019
E-Mail-Marketing erfolgreich automatisieren © Pixabay / Tammy Duggan-Herd
 

Marketing Automation – seit Jahren ein Top-Trend im E-Mail Marketing. Doch wie können Sie diesen Trend in konkrete Maßnahmen im Sinne einer gewinnbringenden und effizienten One-to-One-Kommunikation mit Ihren Kunden übertragen?

 

Zunächst ist es hilfreich sich anhand einfacher Beispiele klarzumachen was Automation im E-Mail-Marketing ausmacht und welche Vorteile sie mit sich bringt. Wesentlicher Bestandteil automatisierten E-Mail-Marketings sind sog. Trigger-Mails, also ereignisbasierte E-Mailings. Sobald ein bestimmtes Ereignis (Trigger) für einen oder mehrere User eintritt, erhalten sie die hierfür vorgesehene Trigger-Mail.

Die wohl bekannteste Trigger-Mail ist die Bestätigungsmail (Opt-In Mail) im Double-Opt-in Prozess. Der bestätigende Klick in der bei Newsletter-Anmeldung automatisch versendeten Opt-In Mail ist Ihnen als Online-User mit Sicherheit bekannt.

 

Hier möchten Sie garantiert nicht jede Opt-In Mail an neue E-Mail Empfänger eigenhändig versenden müssen, um diese zu verifizieren. Hoher zeitlicher Aufwand und Verzögerung sowie Fehleranfälligkeit wären nur einige der Nachteile eines manuellen Opt-In-Prozesses.

 

Weitere Beispiele für Automatisierung im E-Mail-Marketing sind der Abmeldeprozess (Opt-Out), Welcome-Mails mit denen Sie neue E-Mail Empfänger begrüßen und Birthday-Mails mit denen Sie ihnen zum Geburtstag gratulieren. Auch bei diesen Beispielen wird schnell klar wie deutlich aufwändiger es wäre, diese E-Mails pro E-Mail Empfänger manuell versenden zu müssen sobald der Trigger aktiviert, also der Anlass für die E-Mail gegeben ist. Zeitliche Verzögerungen könnten zu verspäteten Willkommens- oder Geburtstagsgrüßen und vor allem zu verspätet durchgeführten Newsletter-Abmeldungen führen. In letztem Fall könnte ein Empfänger der bereits seine Abmeldung kommuniziert hat, weitere dann unerwünschte E-Mailings (SPAM) erhalten, solange bis seine Abmeldung auch manuell technisch durchgeführt wurde.

 

Doch wie lässt sich ein schlüssiges Konstrukt aus automatisiert versendeten Marketing E-Mails realisieren? Worauf müssen Sie für die erfolgreiche Umsetzung besonders achten? Die folgenden acht Fragestellungen sollen Ihnen hierbei helfen:

 

01. Welche Trigger-Mails wollen Sie versenden?

Sammeln Sie Ideen für automatisierte E-Mailings, die konkret auf ihre gesteckten E-Mail Marketing Ziele einzahlen und dem Kunden einen Mehrwert bieten.

 

02. Welche dieser E-Mails sind auch umsetzbar?

Prüfen Sie die Machbarkeit dieser E-Mailings auf Grundlage der Kundendaten die Ihnen vorliegen und für deren Verwendung Sie eine Permission haben.

 

03. Was sind die effektivsten E-Mailings für Ihre E-Mail Marketing Ziele?

Priorisieren Sie je nach Aufwand und Effektivität, d.h. wie hoch Sie den Beitrag der jeweiligen E-Mailings zur Zielerreichung im E-Mail Marketing einschätzen.

 

04. Wie hoch ist das Zielgruppenpotenzial und -wachstum der E-Mailings?

Durch Selektion des Status-Quo ihrer Zielgruppen und historische Betrachtung der Neu-Anmeldungen, die diesen Zielgruppen angehören, ermitteln Sie das jeweilige Adresspotenzial und Wachstum.

 

05. Wie viel E-Mail Automation vertragen Sie und Ihre Empfänger?

Werden Sie im Aufbau Ihrer E-Mail-Marketing Automation so komplex wie nötig und bleiben Sie so einfach wie möglich. Sie könnten sonst schnell den Überblick darüber verlieren, wie viele Empfänger aktuell unter welchen Kriterien genau welche E-Mailings erhalten.

 

06. Haben Sie die Trigger-Mails in Ihren E-Mail Kampagnenplan integriert?

Koordinieren Sie alle automatisierten E-Mailings sowohl untereinander, als auch mit manuell versendeten E-Mail Kampagnen. So vermeiden Sie eine zu hohe Versandfrequenz und damit einhergehend sinkende Response (Öffnungen, Klicks) und behalten die Content-Pflege stets

im Blick. Auf diese Weise vermeiden Sie z.B. den Versand veralteten Contents sowie Widersprüche im Content zwischen Kampagnen die an die gleiche Zielgruppe gerichtet sind.

 

07. Wie effektiv sind Ihre umgesetzten Trigger-Mails wirklich?

Haben Sie eine oder mehrere automatisierte E-Mailings gestartet, prüfen Sie diese kontinuierlich auf Effektivität im Bezug auf Ihre E-Mail Marketing Ziele (z.B. auch durch A/B Testing) und passen Sie Ihr Set an E-Mailings entsprechend an.

 

08. Sind Ihre Trigger-Mails kundenorientiert?

Vermeiden Sie den Filter-Bubble-Effekt. Eine Kundin hat letztes Jahr in Ihrem Online-Shop rote Schuhe bestellt. Statt ausschließlich Schuhe oder rote Bekleidung sollten Sie ihr die zu ihrem Kauf passende Männerbekleidung als Geschenkidee vorschlagen.

 

Trotz des Aufwands und der Fallstricke die zu beachten sind wird schnell deutlich, wie lohnenswert der Aufbau einer E-Mail-Marketing Automation sein kann und dass die Vorteile bei richtiger Umsetzung überwiegen.