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Adobe Stock Creative Trends 2023: Suche nach Inspiration und Authentizität

Einblick in vier besonders prägnante Strömungen, die die globale Kreativ-Community inspirieren und in der digitalen Gesellschaft trenden.
Adobe | 09.12.2022
Adobe Stock Creative Trends 2023 © Adobe Stock
 

Trends entstehen nicht aus einem Vakuum. Kunst und Kreativität spiegeln wider, was eine Gesellschaft beschäftigt. Deshalb haben wir wieder aufkommende visuelle Themen und Markenkampagnen aus einer Vielzahl von Bereichen analysiert. Im sechsten Jahr in Folge, geben wir mit den Adobe Stock Creative Trends einen Einblick in vier besonders prägnante Strömungen, die die globale Kreativ-Community inspirieren und in der digitalen Gesellschaft trenden.

Deutlich wird: Die Krisen der vergangenen Jahre schlagen sich auch visuell nieder. Im Spannungsfeld von Eskapismus, verkörpert durch die Creative Trends „Psychic Waves“ sowie „Animals and Influencers“, über die 1990er- und 2000er-Nostalgie des Trends „Retro Active“ bis hin zur ungeschminkten Wahrheit von „Real is Radical“ zeichnen verspielte Illustrationen, ausdrucksstarke Fotos und mitreißende Videos ein beeindruckendes und vibrierendes Portrait des kommenden Jahres.

Die Adobe Stock Creative Trends 2023:

Links: Adobe Stock Links / Porechenskaya, Rechts: Adobe Stock / paul_craft


Psychic Waves

Pandemie, Krieg, Energiekrise, Inflation und über allem schwebt der Klimawandel. Kein Wunder, dass insbesondere die Gen Z eine ernüchternde Bilanz zieht: Knapp die Hälfte (46 Prozent) fühlt sich oft oder sogar immer gestresst. Da überrascht es nicht, dass mit Angeboten rund um die psychische Gesundheit bis hin zu Self Care und Spiritualität allein in den USA in den letzten 5 Jahren (bis 2021) 2,2 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Visuell spiegelt sich das im Creative Trend „Psychic Waves“ wider. Farbverläufe und psychedelisch-hypnotische Elemente bilden eine im wörtlichen Sinn bunte Mischung, die experimentellen Eskapismus mit surrealen Motiven und einem Bedürfnis nach Sicher- und Geborgenheit in einer immer komplexer werdenden Welt in Einklang bringt.

Links: Adobe Stock / BONNINSTUDIO/Stocksy, Rechts: Adobe Stock / Dedraw Studio


Retro Active

Ein ähnliches Bedürfnis befriedigt auch „Retro Active“. Eine nostalgische Sehnsucht beschwört die Zeiten hinauf, als Skateboarding und Videospiele die Welt im Sturm eroberten und in Sachen Mode galt: je knalliger, desto besser. Hier fühlen sich echte Kinder der 1990er und Nullerjahre genauso aufgehoben wie Gen Z, die diese Trends für sich neu entdeckt – und ihnen mit Y2K ein neues Branding verleiht. Und obwohl die Kreativen der Gen Z einen großen Einfluss auf die Entwicklung solcher Trends haben, machen die Millennials mit 42 Prozent immer noch einen großen Teil der Kreativwirtschaft aus, wodurch der Trend Retro Active weiter vorangetrieben wird. Visuell schlägt sich „kidcore“, die Sehnsucht nach der unbeschwerten Zeit der Kindheit und Jugend, in bunten Farben, verspielten Motiven und grungiger Skateboard-Ästhetik nieder.

Links: Adobe Stock / roman3d, Rechts: Adobe Stock / Don Smith/Stocksy


Animals & Influencers

Bunt und verspielt trifft auch auf „Animals & Influencers“ zu. Seit 2020 sind zum einen der Anteil der US-Amerikaner*innen, die sich ein Kleintier zugelegt haben, um ein knappes Drittel (30 Prozent) und zum anderen die weltweite Nachfrage nach Anime um 118 Prozent gestiegen. So sind die felligen Hausgenossen oder charmanten Anime-Avatare nicht mehr nur treue Gefährten, sie erobern auch als virtuelle oder Petfluencer die Social Channels von TikTok bis Instagram. Sie sind zu mächtigen Werkzeugen geworden, die ihre dominierende Präsenz in der Markenkommunikation in Form von Animes, Illustrationen, Fotografien und 3D-Renderings ausbreiten. Tatsächlich zeigt sich sogar, dass virtuelle Influencer*innen ein dreimal so hohes Engagement wie Menschen erzielen und sogar als vertrauenswürdiger bewertet werden. Die Gefühle, die dieser Trend hervorruft, gehen auf das zurück, wonach sich Verbraucher und Kreative gleichermaßen sehnen, nämlich Glück und Optimismus zu empfinden.

Adobe Stock / Adaeze Okaro

Real is Radical

Kein Trend ohne Gegenbewegung: Eskapismus, Nostalgie und digitale Charaktere bedeuten keinesfalls, dass die Realität abgeschrieben wäre. Im Gegenteil, „Real is Radical“ bricht mit standardisierten Schönheitsvorstellungen und makelloser Ästhetik. Marken verzichten auf kuratierte Momente und setzen in ihren Kampagnen vermehrt auf ehrliche Erfahrungen und Realitäten. Apps wie „Be Real“ fordern die heile Welt und Beautyfilter-Ästhetik heraus und auch auf Instagram finden sich immer mehr Gegenüberstellungen zwischen gestellten Fotos und Einblicken hinter die Kulissen. Die Botschaft: Perfektion ist eine Illusion – und wenn alle gleich sind, wird es bald langweilig. Das bestätigt sich auch laut dem jüngsten Pinterest-Bericht zur Körperneutralität. Demnach suchen 36 Prozent der Nutzer*innen nach dem Thema „Loving myself“ und 32 Prozent nach dem Thema „How to become more confident“. Von rebellisch, aggressiv und provokativ bis hin zu zutiefst verletzlich - Real is Radical Visuals schaffen starke Verbindungen und inspirieren ein Gemeinschaftsgefühl über Medienkanäle und Plattformen hinweg.